Es war ein Wochenende wie es selbst „große“ Feuerwehrleute nur selten erleben: Ein Einsatz jagd den nächsten, vom umgestürzten Baum über vollgelaufene Keller bis zum Wohnungsbrand mit vermissten Personen. Nur: Wer da aus dem Kolkwitzer Gerätehaus zu den (simulierten) Einsätzen ausrückte, war die Jugendfeuerwehr. Die BetreuerInnen hatten sich einiges einfallen lassen, um die Kinder beim 6. Jugendausbildungslager zu beschäftigen.
Was genau die 10 Kinder und Jugendlichen am Wochenende vom 4. bis 6. Oktober genau erwarten würde, dass wussten sie nicht. Klar war aber: Jederzeit kann das Alarmzeichen ertönen, gefolgt von der Durchsage aus der „Leitstelle Kolkwitz“. Die war übers Wochenende im Wehrleiterzimmer eingerichtet. Ein Kamerad hatte dazu eigens eine Software programmiert, die über im Geräthaus verteilte Lautsprecher und Bildschirme die Einsatzinformationen liefern. Sogar ein Alarmfax kam aus dem Drucker, genauso wie bei den richtigen Einsätzen.
Und die simulierten Einsätze waren beeindruckend realistisch. Die Nebelmaschine kam zum Einsatz, echte Feuer wurden entfacht und kleinere Bäume lagen quer und mussten mit der Handsäge entfernt werden. Der stellvertretende Ortswehrführer René Badack ließ sogar seinen Keller fluten, damit die Jugendfeuerwehr das Wasser abpumpen konnte. Ein Einsatz, zu dem übrigens auch das rbb Fernsehen mit ausrückte, um über das Ausbildungslager zu berichten. Der Reporter war beeindruckt, wieviel Aufwand die Kolkwitzer Ortswehr betreibt, um ihrer Jugend etwas zu bieten. Und wie organisiert und professionell diese die simulierten Einsätze bewältigt.
Wenn es gerade keine Einsätze gab, wurde es den Jungs und Mädchen allerdings auch nicht langweilig. Kickertisch und Tischtennisplatte sorgte für Zerstreuung, ein Orientierungslauf und ein sogenannter Stationsbetrieb für die zusätzliche Herausforderung. An verschiedenen Stationen mussten die Gruppen ihr Feuerwehrwissen in Theorie und Praxis beweisen. Und das sitzt: Die beste Gruppe erzielte 32 von 33 möglichen Punkten.
Um den Ausbildungsstand der Kolkwitzer Jugendfeuerwehr muss sich also niemand Sorgen machen. Und so war es kein Wunder dass nach 3 spannenden, aber auch anstrengenden Tagen so mancher Ruf nach einer Verlängerung des Lagers erschallte. Aber jetzt haben Jugendliche und Betreuer erstmal 2 Wochen Zeit, sich zu entspannen. Erst nach den Ferien geht die Ausbildung wieder los.
Wir bedanken uns bei allen Eltern, allen BetreuerInnen, der Gemeinde Kolkwitz und dem Bauhof Kolkwitz für die Unterstützung und freuen uns auf das Ausbildungslager 2020!
Fotos: Sascha Erler, Michelle Quapil