Mit Sirenengeheul, Salutschüssen und einem Spalier aus Feuerwehrleuten aller Ortsteile sind der Wehrführer der Großgemeinde Kolkwitz, Jürgen Rehnus und sein Stellvertreter Reiner Roblick am 21.Mai in den Ruhestand verabschiedet worden.
Jürgen Rehnus hatte zwar geahnt, dass ihm an seinem letzten Tag seiner 18jöhrigen Amtszeit eine Überraschung ins Haus stehen würde, aber mit diesem Ausmaß hat er nicht gerechnet: Mit einem historischen Feuerwehrfahrzeug werden er und sein Stellvertreter samt Ehefrauen zu Hause abgeholt. Fast alle Fahrzeuge, die die Gemeinde zu bieten hat eskortieren entweder den Tross, oder stehen entlang der Strecke zum Kolkwitzer Gerätehaus, wo nahezu die komplette Feuerwehr aus allen Ortswehren angetreten ist. Die Jugendfeuerwehr hat ebenfalls Aufstellung entlang der Straße bezogen und bildet mit D-Rohren einen Wassertunnel.
„Ich kann zusammenfassen: Ich bin gerührt.“ Eigentlich habe er zusammen mit der Gemeindewehrführung doch lediglich seine Arbeit gemacht, so der scheidende Gemeindewehrführer. „Wir haben versucht, das beste aus der Situation zu machen. Und das ist eingetroffen.“ Sein Nachfolger Steffen Theiler gibt ihm in seiner Ansprache recht. „Unter der Führung von Jürgen und Reiner ist die Feuerwehr in der Großgemeinde Kolkwitz zu einer leistungsfähigen und über die Gemeindegrenze hinaus anerkannten Größe geworden. Eure jahrelange engagierte Arbeitsweise sollte für uns alle Anspruch sein für unsere Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr Kolkwitz. Wir als neue Wehrführung sehen es als eine große Herausforderung eure Arbeit fortzuführen. In einer Gemeinde Kolkwitz die auf Wachstum ausgerichtet ist, muss die Technische und Personelle Ausstattung der Wehren der Entwicklung stetig angepasst werden und wir dürfen uns nicht mit Stillstand zufrieden geben.“
Stillstand haben Jürgen Rehnus und Reiner Roblick nicht im Sinn. Beide wollen der Feuerwehr erhalten bleiben. „Ist das Leben noch so schwer: Feuerwehr bleibt Feuerwehr!“ erinnert Reiner Roblick. Er ist seit der Gründung der Großgemeinde vor 26 Jahren Mitglied der Gemeindewehrführung, ausserdem Ortswehrführer in Eichow, Mitglied im Bauausschuss der Gemeinde, aktiver Mitgestalter der Feuerwehrkonzeption, Kampfrichter, sowie Mitglied im Fachbereichs Historik des KFV SPN. „Wie wir alle wissen ist Reiners Arbeitsweise zielorientiert und wie von Schienen geführt – er ist eben Eisenbahner. Unser ‚Rumpi‘ Jürgen ist Sommer wie Winter auf Sandalen unterwegs, ist mit seinem Erfindungsgeist stets ansprechbar gewesen und hat sich mit einem unendlichen Zeitaufwand immer für seine Kameradinnen und Kameraden eingesetzt“ So Steffen Theiler. „Genießt den Ruhestand, aber werdet nicht zu ruhig, denn wer rastet der rostet“ scherzt Kreisbrandmeister Stefan Grothe und KFV-Vorsitzender Robert Buder gibt scherzhaft zu bedenken, dass ja jetzt auch Jürgen Rehnus mehr Zeit habe, sich im Fachbereich Historik zu engagieren. Für seine geleistete Arbeit zeichnete er den scheidenden Gemeindewehrführer mit dem Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes SPN e.V. in Sonderstufe aus.
Als Dankeschön der Kameradinnen und Kameraden der Großgemeinde bekommen beide einen Apfelbaum geschenkt. „Als Zeichen, dass Eure Arbeit Früchte getragen hat“ so KFV-Unterverbandsleiter Jürgen Mönch bei der Übergabe. Früchte, auf die Hauptamtsleiterin Martina Rensch auch noch einmal zu sprechen kommt: „Es ist Euch zu verdanken, dass die Feuerwehr der Großgemeinde zusammengewachsen sind und jetzt so leistungsstark dasteht. Die Großgemeinde kann zu Recht stolz sein auf ihre Feuerwehr. Dazu habt Ihr beigetragen.“